„Ich bin dann mal wech!”

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Von Chris­ti­na Planz. 

End­lich in die eige­ne Woh­nung, die eige­nen vier Wän­de. Mit dem eige­nen Kühl­schrank, dem eige­nen Bett, der eige­nen Ein­gangs­tür und dem eige­nen Brief­kas­ten. Ein Gefühl von Frei­heit und Unab­hän­gig­keit. „Ich bin dann mal wech!“, geht es mir durch den Kopf, wenn ich Jugend­li­che kurz vor ihrer Selb­stän­dig­keit beglei­te. Bei den jun­gen Men­schen ist der Wunsch nach Auto­no­mie und Selbst­ver­wirk­li­chung kurz vor der Voll­endung ihres 18. Lebens­jah­res deut­lich zu spü­ren und auch sehr gut nach­zu­voll­zie­hen. Doch was gehört noch alles dazu, was sind viel­leicht auch die her­aus­for­dern­den Sei­ten des Erwach­sen­wer­dens und wovor haben die Jugend­li­chen sogar auch ein biss­chen Angst?

Ver­selb­stän­di­gung im junikum

Das Ange­bot des juni­kum für Jugend­li­che ab 16 Jah­ren ist viel­fäl­tig. An den Stand­or­ten in Glad­beck und Oer-Erken­sch­wick bie­tet die Ein­rich­tung eine bun­te Palet­te an Wohn­for­men. Vom behü­te­ten Regel­wohn­grup­pen­kon­text über das klas­si­sche Jugend­woh­nen bis hin zum Trai­nings­woh­nen mit gerin­ge­rem Betreu­ungs­schlüs­sel ist alles dabei.

Die Jugend­li­chen bekom­men hier die Chan­ce, sich in ver­schie­de­nen Berei­chen zu erpro­ben. Die Haus­halts­füh­rung, der Umgang mit Finan­zen, eine ange­mes­se­ne Frei­zeit­ge­stal­tung, das Behör­den­we­sen und das Fin­den einer beruf­li­chen Per­spek­ti­ve sind nur eini­ge der Her­aus­for­de­run­gen, die es zu meis­tern gilt. Da kann ein jun­ger Mensch mit­un­ter schnell über­for­dert sein. Gut zu wis­sen, dass wir Päd­ago­gin­nen und Päd­ago­gen dabei an ihrer Sei­te sind.

Frei­räu­me zur Selbstentfaltung

„Frau Planz, wie lan­ge kann man denn Gehack­tes ein­frie­ren?” — „Wie schrei­be ich eine gute Bewer­bung?” — „Bei wie­viel Grad wasche ich mei­ne Jeans? Und dür­fen die über­haupt in den Trock­ner?“ Ich könn­te die Lis­te der Fra­gen end­los fort­set­zen. Wir Päd­ago­gin­nen und Päd­ago­gen beglei­ten bei allen klei­nen und gro­ßen Fra­gen des All­tags und eben­so bei anste­hen­den Ter­mi­nen, wir geben eine Grund­struk­tur vor und las­sen den­noch den not­wen­di­gen Frei­raum für Selbst­ver­wirk­li­chung. Und manch­mal auf für Feh­ler, aus denen es zu ler­nen gilt. Wir fan­gen die jun­gen Men­schen auf und berei­ten sie dar­auf vor, dass man im Leben Kon­se­quen­zen tra­gen muss. Die­se Beglei­tung ist für mich fas­zi­nie­rend und abwechslungsreich.

Nach 18 kommt 41! — Der Start­schuss für den eige­nen Briefkasten

Im Rah­men des §41 SGB Vlll haben auch jun­ge Erwach­se­ne nach ihrem 18. Geburts­tag einen Anspruch auf Betreu­ung in der Jugend­hil­fe. Vie­le neh­men auch ger­ne eine Nach­be­treu­ung in der ers­ten eige­nen Woh­nung in Anspruch. Spä­tes­tens dann heißt es, ab in ein eigen­ver­ant­wort­li­ches Leben. Doch erst ein­mal muss das pas­sen­de Zuhau­se gefun­den wer­den, und das ist gar nicht so leicht.

Die Jugend­li­chen star­ten meist ohne gro­ßes Kapi­tal und nur mit einem gerin­gen monat­li­chen Ein­kom­men, dies schränkt das Woh­nungs­an­ge­bot erheb­lich ein. Wenn end­lich die klei­ne Woh­nung mit Ein­bau­kü­che, ohne Nacht­spei­cher­öfen und mit güns­ti­ger Ver­kehrs­an­bin­dung gefun­den ist, müs­sen die Hab­se­lig­kei­ten von A nach B gebracht wer­den. Die Haus­tech­nik des juni­kum packt dann kräf­tig mit an. Wenn alles an sei­nem Platz ist, alle Anträ­ge bear­bei­tet sind und die ers­te Nacht in der eige­nen Woh­nung ver­bracht wur­de, dann ist wirk­lich der Start­schuss für den eige­nen Brief­kas­ten gefal­len. Auch für mich immer wie­der ein tol­les Gefühl.

 

Chris­ti­na Planz
junit­JU­WO Glad­beck kosmos

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