Lie­be Besucher*innen,

es ist für uns kei­ne leich­te Auf­ga­be ange­mes­se­ne Wor­te zu die­sem The­ma zu fin­den. Als juni­kum sehen wir es aber als unse­re Ver­ant­wor­tung uns zu beschä­men­den Vor­fäl­len in der Geschich­te des Kin­der­heim St. Agnes zu Wort zu melden.

Das The­ma Gewalt und sexu­el­ler Miss­brauch an Kin­dern und Jugend­li­chen ist in der sta­tio­nä­ren Jugend­hil­fe schon lan­ge ein The­ma. Auch uns beschäf­tigt dies schon lan­ge, vor allem mit dem Blick dar­auf, wie wir heu­te siche­re Orte für Kin­der und Jugend­li­che gestal­ten können.

In den letz­ten Jah­ren fan­den bun­des­weit vie­le Opfer den Mut über ihre Ver­gan­gen­heit zu spre­chen und haben in der Öffent­lich­keit Soli­da­ri­tät erfah­ren. Auch wir spre­chen uns als heu­te Ver­ant­wort­li­che offen für die Kon­takt­auf­nah­me Betrof­fe­ner aus.

Auch in der Ver­gan­gen­heit unse­rer Ein­rich­tung kam es zu mas­si­ven Grenz­ver­let­zun­gen und sexu­el­len Über­grif­fen. Zum aktu­el­len Zeit­punkt wis­sen wir, dass Kin­der und Jugend­li­che sexu­el­le Über­grif­fe bis in die 1980er Jah­re erle­ben muss­ten. Bei den Beschul­dig­ten han­delt es sich um zwei The­ra­peu­ten, wovon einer Pries­ter war, und einen Ehren­amt­li­chen. Wir wis­sen eben­so, dass Ver­ant­wort­li­che auf Hin­wei­se von Kin­dern, Jugend­li­chen und Mit­ar­bei­ten­den nicht adäquat reagiert und den not­wen­di­gen Schutz der Kin­der und Jugend­li­chen vor Gewalt und Miss­brauch nicht sicher­ge­stellt haben. Im Raum steht auch, dass es sei­ner­zeit bei dem Miss­brauch auch um Miss­brauch von Medi­ka­men­ten gegan­gen ist.

Als heu­te Ver­ant­wort­li­che bedau­ern wir zutiefst, dass durch Mitarbeiter*innen des Kin­der­heim St. Agnes das kör­per­li­che und see­li­sche Wohl von Kin­dern und Jugend­li­chen ver­letzt wur­de und ent­schul­di­gen uns bei den Betrof­fe­nen aus­drück­lich. Vie­le lei­den noch heu­te unter den Erfah­run­gen und tra­gen die­se Last mit sich. Man­che kön­nen viel­leicht noch gar nicht dar­über spre­chen. Ande­re sind tief ver­letzt, ohn­mäch­tig oder zornig.

Vor zwei Jah­ren sind wir vom Inter­ven­ti­ons­be­auf­tra­gen des Bis­tums Müns­ter über die finan­zi­el­len Aner­ken­nungs­leis­tun­gen, die das Bis­tum an Betrof­fe­ne gezahlt hat, erst­ma­lig infor­miert wor­den. Wir set­zen uns mit mög­li­chen wei­te­ren finan­zi­el­len For­de­run­gen von Betrof­fe­nen aus­ein­an­der und ste­hen hier­zu mit der Pfar­rei St. Josef als Gesell­schaf­ter der Ein­rich­tung und dem Bis­tum im Kontakt.

Wir möch­ten den Men­schen, die mit dem Kin­der­heim (heu­te: juni­kum GmbH) im Kon­takt stan­den oder ste­hen, die Mög­lich­keit zum Gespräch eröff­nen. Den­je­ni­gen, die in der Ver­gan­gen­heit dem The­ma (sexua­li­sier­ter) Gewalt direkt oder indi­rekt begeg­net sind, Erfah­run­gen gemacht haben oder betrof­fen sind, machen wir hier­mit ein ganz kon­kre­tes Gesprächs­an­ge­bot. Die­ses gilt auch aus­drück­lich für Ange­hö­ri­ge, ande­re nahe­ste­hen­de Per­so­nen oder Mitarbeitende.

Über die nach­fol­gend dar­ge­stell­ten Mög­lich­kei­ten kön­nen Sie ganz indi­vi­du­ell Kon­takt auf­neh­men, ein Gespräch suchen oder eine anony­me Mel­dung machen.

 

Als Ansprechpartner*innen des juni­kum ste­hen Ihnen sowohl Per­so­nen aus dem juni­kum als auch Ansprechpartner*innen des Diö­ze­sanca­ri­tas­ver­ban­des (Dach­ver­band der Cari­tas im Bis­tum Müns­ter) zur Ver­fü­gung. Die Ansprech­per­so­nen ermög­li­chen Ihnen einen direk­ten Kon­takt zu einer Ein­rich­tung oder der über­ge­ord­ne­ten Verbandsstruktur.

Die Ansprech­per­so­nen über­neh­men eine Lot­sen­funk­ti­on, neh­men Ihre Anlie­gen auf und beglei­ten Sie bei mög­li­chen wei­te­ren Schrit­ten. Sofern die­ser Zugang für Sie pas­send erscheint, errei­chen Sie:

Tho­mas Kurth
Geschäfts­füh­rer
Klein-Erken­sch­wi­cker-Str. 17

45739 Oer-Erkenschwick
Tele­fon: 02368 81854–44
Tele­fax: 02368 81854–49
Mobil: 0170 6384271
E‑Mail: aufarbeitung@junikum.de
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Anni­ka Overhaus-Nowak
Fami­li­en­the­ra­peu­tin
Klein-Erken­sch­wi­cker-Str. 17

45739 Oer-Erkenschwick
Mobil: 0170 7939598
E‑Mail: aufarbeitung@junikum.de
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Ansprechpartner*innen des Diözesancaritasverbandes 

 

 

Moni­ka Brüggenthies
Cari­tas­ver­band für die Diö­ze­se Müns­ter e.V.
Tele­fon: 0251 8901–264
E‑Mail: brueggenthies@caritas-muenster.de

Als Ansprechpartner*innen für juris­ti­sche Fra­gen steht Ihnen eine von uns beauf­trag­te Kanz­lei sowie Per­so­nen aus dem juni­kum zur Ver­fü­gung. Die Ansprech­per­so­nen bera­ten Sie in Ihren Anliegen.

 Gel­tend­ma­chung von mate­ri­el­len Leis­tun­gen, Fra­gen zu zivil- oder straf­recht­li­chen Ver­fah­ren sowie Gel­tend­ma­chung von For­de­run­gen, wenn bereits Aner­ken­nungs­leis­tun­gen geleis­tet wur­den:.:


Rechts­an­walt Prof. Dr. Dr. Chris­ti­an Bernzen
BERNZEN Rechts­an­wäl­te – Part­ne­rin der Sozialwirtschaft

Mön­cke­berg­stra­ße 19
20095 Hamburg
Tele­fon: 040 87 20 996–0 (Mark­ku Burghold)
E‑Mail:
hamburg@bernzen-partner.de
Web:  www.bernzen-partner.de

 

 Bera­tung zu Leis­tun­gen in Aner­ken­nung des Leids:

 

Ste­phan Baumers
stellv. Inter­ven­ti­ons­be­auf­tra­ger im Bis­tum Münster
Bischöf­li­ches Generalvikariat

Tele­fon: 0251 495‑6029
E‑Mail: baumers@bistum-muenster.de

 

Der Deut­sche Cari­tas­ver­band ist dem Ver­fah­ren der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz zur Aner­ken­nung des Leids für Betrof­fe­ne von sexu­el­lem Miss­brauch bei­getre­ten. Wei­ter­füh­ren­de Infor­ma­tio­nen zu “Leis­tun­gen in Aner­ken­nung des Leids” im Bis­tum Müns­ter fin­den Sie hier:

  https://www.bistum-muenster.de/sexueller_missbrauch/leistungen_in_anerkennung_des_leids

Von sexu­el­lem Miss­brauch betrof­fe­ne Men­schen, die mit ihrem Anlie­gen, ihren Sor­gen und Nöten Hil­fe vom Bis­tum Müns­ter erwar­ten, kön­nen sich an eine der auf der Web­sei­te vor­ge­stell­ten Ansprech­per­so­nen wen­den. Die Ansprech­per­so­nen sind zur Ver­schwie­gen­heit ver­pflich­tet. Sie geben nur die Infor­ma­tio­nen wei­ter, von denen die betrof­fe­nen Men­schen dies auch wol­len. Ansprech­bar sind auch die auf der Web­sei­te genann­ten wei­sungs­un­ab­hän­gi­gen Inter­ven­ti­ons­be­auf­trag­ten des Bistums.

Die Ansprech­per­so­nen für das Bis­tum Müns­ter und die Inter­ven­ti­ons­be­auf­trag­ten errei­chen Sie über die­se Webseite:

  www.bistum-muenster.de/sexueller_missbrauch/ansprechpersonen_bei_faellen_sexuellen_missbrauchs

Wenn es Ihnen ein Anlie­gen ist Ihr Erle­ben, Ihre Erfah­run­gen oder Beob­ach­tun­gen im Zusam­men­hang mit sexua­li­sier­ter Gewalt in der katho­li­schen Kir­che oder der Cari­tas im Bis­tum Müns­ter anonym zu tei­len, kön­nen Sie dafür das anony­me Mel­de­por­tal des Bis­tums Müns­ter nutzen:

 https://anonymmissbrauchmelden.integrityline.com

Dort kön­nen Sie aktu­el­le Situa­tio­nen mel­den oder auch sol­che, die schon lan­ge zurück­lie­gen. Sei­tens der Stabs­stel­le Inter­ven­ti­on und Prä­ven­ti­on oder auch ande­rer Stel­len im Bis­tum Müns­ter besteht kei­ner­lei Mög­lich­keit Ihre Iden­ti­tät festzustellen.

Ein­ge­hen­de anony­me Mel­dun­gen kön­nen aus­schließ­lich von Mit­ar­bei­ten­den der Inter­ven­ti­ons­stel­le des Bis­tums Müns­ter geöff­net und bear­bei­tet wer­den. Wer dort tätig ist kön­nen Sie auf der Web­sei­te in Erfah­rung bringen:

  https://www.bistum-muenster.de/sexueller_missbrauch/intervention_im_bistum_muenster

Viel­leicht sind Sie sich noch gar nicht sicher, ob Sie mit Ihrem Erle­ben, Ihren Erfah­run­gen oder Ihren Beob­ach­tun­gen von (sexua­li­sier­ter) Gewalt Kon­takt zu einer der oben genann­ten Per­so­nen oder Stel­len auf­neh­men möch­ten. Für ein ver­trau­li­ches Gespräch, in dem Sie sich mög­li­cher­wei­se auch zum ers­ten Mal jeman­dem anver­trau­en, kann auch eine Bera­tungs­stel­le oder Selbst­hil­fe­grup­pe den für Sie pas­sen­den Rah­men bie­ten. Bera­tungs­stel­len fin­den Sie vor Ort, in der Regi­on oder über Bera­tungs­por­ta­le. Auch Tele­fon­ge­sprä­che oder For­men der digi­ta­len Bera­tung sind mög­lich. Zum Beispiel:

ZART­bit­ter  e.V.
Kon­takt- und Infor­ma­ti­ons­stel­le gegen sexua­li­sier­te Gewalt
Tele­fon: 0221 31 20 55
  www.zartbitter.de

Wei­ßer Ring
Hil­fe­or­ga­nia­ti­on für Kri­mi­na­li­täts­op­fer und ihre Familien
Tele­fon:
116 006
  www.weisser-ring.de

Ver­ein ehe­ma­li­ger Heim­kin­der e.V.
  www.veh-ev.eu

Tele­fon­seel­sor­ge
Tele­fon: 0800 / 111 0 111
Tele­fon:  0800 / 111 0 222
 www.telefonseelsorge.de

Hil­fe-Tele­fon Sexu­el­ler Missbrauch
Tele­fon: 0800 22 55 530
 www.hilfe-portal-missbrauch.de/hilfe-telefon

Opfer­schutz­por­tal Nordrhein-Westfalen
 www.opferschutzportal.nrw

 


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