Starthilfe bieten: Wie Klassenassistenzen an die Grundschulen kamen

Stefanie Sowa arbeitet seit 2018 als Klassenassistentin an der Clemens-Höppe-Schule in Oer-Erkenschwick © Julia Müller, Stimbergzeitung

Oer-Erken­sch­wick. An Grund­schu­len in Oer-Erken­sch­wick erleich­tern seit 2015 Klas­sen­as­sis­ten­zen den Schul­start. Wie es dazu kam und wel­che Sum­me die Stadt jähr­lich investiert.

Wenn Kin­der an der Cle­mens-Höp­pe-Schu­le in Oer-Erken­sch­wick ein­ge­schult wer­den und sich ihr Leben ein­mal um 180 Grad dreht, sind die Jun­gen und Mäd­chen nicht allein. Klas­sen­as­sis­ten­tin­nen wie Nan­cy Cremer und Ste­fa­nie Sowa erleich­tern den Start ins Schul­le­ben. Sie unter­stüt­zen im Unter­richt, ver­su­chen, Sprach­bar­rie­ren zu über­win­den oder ver­mit­teln in Konfliktsituationen.

Seit 2015 gibt es das Kon­zept in Oer-Erken­sch­wick, ange­sto­ßen von Tina Rei­ni­cke, Schul­lei­te­rin der Ewald­schu­le. Wie Stadt­spre­cher Jörg Mül­ler auf Anfra­ge mit­teilt, habe es kei­ne Vor­bil­der in ande­ren Kom­mu­nen gege­ben. Die Grund­idee sei aus der Pra­xis ent­stan­den: Die Ewald­schu­le, an der Kin­der mit und ohne Han­di­cap ler­nen, stell­te einen stei­gen­den För­der­be­darf fest. Kurz dar­auf wur­de das Kon­zept auch an der Cle­mens-Höp­pe-Schu­le umge­setzt, spä­ter kam die Albert-Schweit­zer-Schu­le hin­zu. An der Haard­schu­le gibt es kei­ne Klas­sen­as­sis­tenz. War­um? „Weil dort aktu­ell kei­ne Kin­der mit erhöh­tem För­der­be­darf beschult wer­den“, erklärt Müller.

Stadt inves­tiert rund 130.000 Euro pro Jahr

Seit 2017 ist das Kin­der- und Jugend­hil­fe­zen­trum juni­kum betei­ligt. An zwei Grund­schu­len im Stadt­ge­biet sind ins­ge­samt drei Mit­ar­bei­te­rin­nen tätig. Die Zusam­men­ar­beit zwi­schen juni­kum und Stadt läuft wie folgt ab: „Das Jugend­amt der Stadt ‚ordert‘ das Per­so­nal beim juni­kum, das dann unter der ‚Regie‘ des Jugend­am­tes ein­ge­setzt wird“, so der Stadtsprecher.

Finan­ziert wer­den die Klas­sen­as­sis­ten­zen an der Ewald­schu­le und der Cle­mens-Höp­pe-Schu­le über städ­ti­sche Mit­tel und Lan­des­zu­schüs­se. Nach Abzug der För­de­rung inves­tiert Oer-Erken­sch­wick jähr­lich rund 130.000 Euro. „Die Assis­ten­zen an der Albert-Schweit­zer-Schu­le zahlt kom­plett der Kreis unter Nut­zung von Gel­dern eines spe­zi­el­len Lan­des-För­der­pro­gramms“, erklärt Jörg Müller.

Klas­sen­as­sis­tenz, All­tags­hel­fer und Co.

In den Nach­bar­städ­ten Dat­teln und Wal­trop gibt es an den Grund­schu­len All­tags­hel­fe­rin­nen, die zwar wich­ti­ge, aber ande­re Auf­ga­ben im Schul­all­tag übernehmen.

Was ist der Unter­schied zwi­schen Klas­sen­as­sis­tenz und All­tags­hel­fer? Im Gegen­satz zu All­tags­hel­fe­rin­nen und ‑hel­fern, die orga­ni­sa­to­ri­sche Auf­ga­ben über­neh­men, das Klas­sen­zim­mer vor­be­rei­ten oder die Kin­der beauf­sich­ti­gen, haben Klas­sen­as­sis­ten­tin­nen und ‑assis­ten­ten meist eine päd­ago­gi­sche Aus­bil­dung, wir­ken aktiv im Unter­richt mit und sind dar­über hin­aus Ansprechpartner.

Men­schen, die im Schul­all­tag eben­falls unter­stüt­zen, sind Schul­so­zi­al­ar­bei­te­rin­nen und ‑arbei­ter. Sie neh­men vor­wie­gend eine bera­ten­de Rol­le ein. Sie hel­fen Schü­lern, Eltern und Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen unter ande­rem in Krisensituationen.

 

Quel­le: Bei­trag von Julia Mül­ler, Stimbergzeitung

 


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