Die Bildung einer »Diagnose« verstehen wir vielmehr als einen Prozess des »diagnostischen Fallverstehens«, der in die Hilfebeziehung integriert ist. Das »diagnostische Fallverstehen« ist das Ergebnis einer systematischen, regelgeleiteten Informationssammlung, ‑auswertung und ‑interpretation. Das Konzept gründet auf den Theorien von Christian Schrapper.
Wir nutzen das »diagnostische Fallverstehen« in stationären Erziehungshilfen, um Lebensläufe, Lebensbedingungen und Lebensweisen der KlientInnen zu verstehen. Unsere Fachkräfte im Bereich Familiendiagnostik sondieren dazu die Inhalte und Ergebnisse von (klinischen) Vorberichten und Hilfeplänen. Im Wesentlichen messen wir jedoch den Gesprächen mit den Eltern über die Familiengeschichte und dem Verstehen der »Problementwicklung« ein große Bedeutung bei. Dies ergänzen wir um Verhaltensbeobachtungen des Kindes/Jugendlichen im Umfeld der Wohngruppe. Dieses gesamte Wissen reflektieren wir in einem multidimensionalen Fachgespräch und entwickeln dabei Hypothesen und Empfehlungen für den weiteren Hilfeprozess.
Den so erarbeiteten Gesamtbericht des »diagnostischen Fallverstehens« besprechen wir zunächst mit den Eltern, bevor er dann in der Hilfeplanung weiter genutzt wird. Unseren Diagnoseprozess reflektieren wir in regelmäßigen Supervisionen. In unseren Intensivgruppen ist das »Diagnostische Fallverstehen« als Regelleistung im Entgelt enthalten. In anderen Bereichen bieten wir dies als Zusatzleistung an.
Was bedeutet junikum?
Familienorientierung
Grenzachtender Umgang
Beratung & Therapie
Ein starkes Netz der Vielfat
Perspektivbegleitung
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